Der traditionell lebender Mensch braucht weder Zahnkorrekturen noch Zahnfüllungen. Sind unsere Gene denn so schnell degeneriert? Oder liegt das eher an unserer Ernährung? Letzteres hat sich ‚zufälligerweise‘ etwa im gleichen Zeitrahmen entwickelt wie die Zahnmedizin.
Unsere moderne Nahrung ist vor allem viel zu weich. Die Folge: Kinder kauen zu wenig. Muskel und Knochen bleiben unterentwickelt. Um starke Knochen zu entwickeln müssen die Muskel, die daran anhaften, viel genutzt werden. Sportler haben also nicht nur stärkere Muskeln, sondern auch stärkere Knochen als Sofa-Nomaden.
Warum ist das Kauen wichtig?
Kauen ist wichtig für die Gesundheit.
Im Mund wird das Essen zerkleinert, dadurch wirkt die Verdauung besser. Die Zähne werden geschützt durch vermehrter Speichelfluss. Wer zu wenig kaut, reinigt zudem seine Gehörgange nicht genügend und leidet vermehrt unter Ohrentzündungen. Auch das Kiefergelenk wird zu wenig oft geschmiert und kann irgendwann für Probleme sorgen.
Kauen ist der treibende Faktor hinter der Umstellung vom Baby-Schluck zum erwachsenen Schluck. Sobald ein Kind harte Sachen kaut, wird seine Zunge nicht länger passiv zwischen den Kiefer liegen, sondern sich in die Mundhöhle zurückziehen, weil sonst schlichtweg auf sie gebissen wird. Dort wird sie das Essen ständig am Gaumen entlang nach links und rechts Richtung Backenzähnen schieben, damit es gekaut werden kann. Hierdurch isst Dein Kind mit geschlossenem Mund, ohne zu schmatzen. Das Kauen stimuliert neue neuronale Vernetzungen im Gehirn, damit die neu erlernte Zungen- und Lippenfunktion effektiv abgespeichert wird.
Wie kann ich korrektes Kauen stimulieren?
Das Wichtigste ist natürlich gesunde Ernährung und darauf achten, dass Dein Kind genügend Lebensmittel bekommt, worauf es kauen muss.
Reduziere die Zeit, dass Dein Baby eine Flasche oder einen Löffel bekommt. Sobald es von Milch auf Brei umstellt, kannst Du bereits faustgroße Obst- und Gemüsestreifen dazu geben (Gurke, gedünstete Karotte, etc.). Im Laufe der Zeit kannst Du immer härtere und schwierigere Sachen geben, wie zum Beispiel Mais an der Kolbe.
Eine weitere tolle Möglichkeit ist der Kautrainer. Dies ist gut für alle Altersgruppen, aber vor allem für (Klein)kinder die noch viel sabbern, für unterwegs oder um den Schnuller oder Daumen zu ersetzen. Der Kautrainer formt ein wichtiger Teil im Trainerpaket, weil er nicht nur die Kaumuskel, sondern auch den Lippenschluss und die Zunge stimuliert. Dadurch ist er die perfekte Vorbereitung auf die Atem- und Schluckumstellung.